Stadtteil-Theater (=Grätzl-Theater)

Rahmenbedingungen

In Zeiten in denen durch große Wohneinheiten das Miteinander und die Identität eines Grätzls ein Stück weit verloren geht, sollen Menschen zusammen kommen und auf kreative Weise Identität fürs Grätzl schaffen. Der Gedanke ist, eine lebendige und konstruktive Gesprächskultur in den einzelnen Grätzln zu entwickeln.

Übers Theaterspiel sollen Themen spielerisch aufgeworfen werden, die genauso spielerisch im theatralen Raum als ,Diskussionsraum – für alle Menschen verhandelt werden sollen. Alle TeilnehmerInnen haben ihre Bedürfnisse und eine Vorstellung davon, wie sie in ihrem Stadtteil leben möchten. Nach einem Gutachten der Universität Hamburg sind Problemlösungs-Kompetenz, Mut und Selbstwertgefühl bei allen Kindern, die die Kunst Kurse besuchen deutlich höher.

Zielgruppe

Die Theaterworkshops/-tage sollen für Menschen mit und ohne Migrationshintergrund, für Jugendliche und ältere Menschen, gemeinsam mit anderen Institutionen und auch Behörden offen sein. Mit der Grätzlarbeit steuert Theater für alle der Anonymität der Großstadt entgegen und animiert zum Austausch. Mitmachen sollen TeilnehmerInnen aller Altersgruppen aus unterschiedlichen Milieus.

Umsetzung

Theater für alle will mit seiner Grätzlarbeit die Menschen im Stadtteil nicht nur zusammenbringen, sondern sollen sich untereinander kennenlernen – für gemeinsame Perspektiven und ein Wir, das sich aus den vielen Individuen zusammen setzt, die der Stadtteil zu bieten hat.

Die BewohnerInnen werden dazu aufgefordert, nicht passiv zu bleiben, sondern selbst zu handeln: als transkulturelle KulturproduzentInnen, die unsere Gesellschaft aktiv mitgestalten, abseits der digitalen Filterblase auf einem realen sozialen und künstlerischen Netzwerk der Nachbarschaft.

Die AkteurInnen sollen mit einer interessierten Öffentlichkeit über Rassismus und Sexismus und die Forderung nach Gleichberechtigung ins Gespräch kommen. Es ist der Bereich kulturelle Bildung in den Urban Arts. Um kreative Potenziale zu entfalten, brauchen Menschen einen Gestaltungsraum.

In den Workshops lernen Kinder, Jugendliche und Erwachsene gleichermaßen aus verschiedenen Grätzln mit Entwicklungsbedarf, wie sie ihre Fantasie und Schöpferkraft entwickeln und benutzen können. Speziell für Kinder, die wenig Förderung von ihren Eltern erhalten.

Malen, Zeichnen und theatrales Gestalten mit Freude und Neugier verbinden. Freude erhöhe das Selbstvertrauen und bewirke eine positive Einstellung zum Leben und Lernen. Es gibt Rückenwind in einem Alltag, in dem viele Menschen ansonsten allzu häufig nur Gegenwind spüren.

Die TeilnehmerInnen bereichern den Stadtteil mit selbst entwickelten Inszenierungen Sie sollen dadurch selbstbewusster werden und besser die deutsche Sprache beherrschen. Die Stücke sollen die kulturelle Vielfalt der AkteurInnen auf die Bühne bringen und zeigen, welche Talente in „sozial belasteten“ Grätzln heranwachsen.

In jeder „Spielzeit“, die mehrere Monate dauert, sollen bis zu drei Theaterproduktionen mit rund 50 AkteurInnen im Alter von neun bis 19 Jahren entstehen. Jedes Stück entwickeln die Gruppenmitglieder selbst, gemeinsam mit erfahrenen TheaterpädagogInnen. Ziel ist es, Schauspiel nachhaltig und lebensnah zu vermitteln. Die Inszenierungen sollen die Erlebniswelt der TeilnehmerInnen aufgreifen. Ihre Ideen sollen unmittelbar in die Stücke einfließen.

Bei der Arbeit sollten die Beteiligten ihre körperliche, künstlerische und sprachliche Ausdrucksfähigkeit und verbessern auch ihre sozialen Fähigkeiten entwickeln. Jede/r kann mitmachen und sich nach seinen individuellen Möglichkeiten ausprobieren und weiterentwickeln. Die Ideen von allen – den Jüngeren und den Älteren – werden in einem Topf gemixt.

Ideen Beispiele

  • Kinder Träume. Was sind deine Vorstellungen vom Leben – wer möchtest du sein?
  • Thema Heimat „Ich und meine Welt“ eine Spurensuche zu den Familien und Herkunftsländern der SchauspielerInnen.
  • „Kurz und Herzlos“ alles dreht sich um die Liebe.

Ziel

TeilnehmerInnen aller Altersgruppen aus unterschiedlichen Milieus gestalten gemeinsam das Projekt.